Open Space Moderation

Harrison Owen schreibt und sagt bei jeder Gelegenheit sinngemäß "Open Space kann jeder, der sein Herz am rechten Fleck und einen klaren Verstand hat." Das stimmt in gewisser Hinsicht auch. Je brennender das oder die Anliegen der Teilnehmer sind, desto weniger bedeutsam ist der Moderator, eigentlich Begleiter, einer Open Space Veranstaltung. Gleichzeitig nehme ich beträchtliche Unterschiede in der Wirksamkeit der Begleiter wahr. Das mag einen einfachen Grund haben:
"Open Space ist einfach, aber nicht leicht" (Michael Pannwitz)

Whole Person Process Facilitation

Birgitt Williams, die Doyenne der internationalen Open Space Szene hat mit dem Genuine Contact Program einen Ansatz entwickelt, der weit über Open Space und herkömmliche Moderation hinaus geht. Williams bezieht die unsichtbare Welt intuitiven Wissens und des kollektiven Bewusstseins der Gruppe als wertvolle Ressourcen mit ein.

Barcamp

Barcamp ist eine Ad-hoc-Nicht-Konferenz (Wikipedia:Unconference). Auch diese Methode entstammt der Hexenküche der amerikanischen Hackerszene. 

Die Grundidee: Jeder, der etwas beizutragen hat oder etwas lernen will, ist willkommen und herzlich eingeladen mitzumachen.


World Café

"The World Cafe" von Juanita Brown und David Isaacs

Das World Café ist eine in Europa relativ neue Methode, die Anfang der 90er-Jahre von amerikanischen Beratern eher zufällig erfunden und danach verfeinert und weiterentwickelt wurde. Es eignet sich für die Arbeit mit 12 bis 1600 Personen.

Seminar: Wollen Sie lernen, wie Sie selbst ein World Cafe moderieren können? Dann besuchen Sie den Workshop "Fine Art of Facilitation"  in Wien.

Appreciative Inquiry


"Appreciative Inquiry" von David Cooperrider

Appreciative Inquiry ist ein systemisch - konstruktivistischer Zugang zu Change-Management Projekten in Organisationen.

"Appreciative Inquiry", oft liebevoll zu "AI" verkürzt, trägt nicht nur einen für deutsche Zungen nahezu unaussprechlichen Namen, sondern ist darüber hinaus praktisch unübersetzbar. Beim ersten europäischen Ausbildungsseminar für AI in Riccione haben sich die "Deutschsprachigen" vergeblich bemüht eine adäquate deutsche Übertragung zu kreieren. "Wertschätzende Erkundung", "Wertschätzende Befragung", "Wertschätzende Unternehmensentwicklung" sind Hilfskonstruktionen geblieben.


Storytelling - Erfahrungsgeschichten erzählen

Der Berührungspunkt von Seele und Gemeinschaft.

Geschichten erzählen ist so alt wie die Menschheit selbst. An der Feuerstelle sitzen und erzählen, ist ein uraltes Ritual. Zugleich war es auch der Weg der Menschen um ihr Wissen weiterzugeben. Auch im heutigen Alltag spielen Geschichten und G'schichterln eine bedeutende Rolle. In der Kaffeeküche und beim Bier, aber auch bei den Alltagsgeschichten, die unser Leben begleiten. Geschichten sind die Essenz des Lebens, nicht nur für Kinder.

Wenn wir uns Erfahrungsgeschichten erzählen, teilen wir ein Stück unseres Lebens, zeigen wir, wie wir die Welt wahrnehmen, was uns berührt, was uns bewegt. Damit teilen wir nicht nur Fakten, sondern vermitteln auch unsere Gefühle, unseren Blickwinkel und unsere Beurteilung des Geschehenen. Durch unsere Geschichten realisieren wir selbst und unsere Zuhörer, wie wir uns mit dem Erzählten fühlen und geben der gelebten Erfahrung Bedeutung.


Speedgeeking

Speedgeeking ist ein noch wenig verbreitetes Format, das seinen Ursprung in der amerikanischen "Hackerszene" fand. Speedgeeking bietet sich als partizipative Alternative zur frontalen Informationsweitergabe in plenarer Form an. In mehreren (vielen) kleinen Gruppen von 3 - 6 Personen werden parallel bis zu 15 Minivorträge von 4 Minuten + 1 Minute für Diskussion abgehalten. Nach jedem Vortrag rotieren alle Vortragenden zur nächsten Gruppe weiter. Nach dem Abschluss eines Durchganges kann der Vorgang mit neuen Vortragenden und neuen Themen fortgesetzt werden.­

Meine Kunden - Beispiele

Arbeit an der eigenen Veränderung ist immer einzigartig, vielfältig und variantenreich. Lesen Sie hier Beispiele für Prozessberatungen, Workshops, Konferenzen und Entwicklungsprojekte, bei denen ich konzipiert, beraten und begleitet habe.


Prinzipien der "Fine Art of Facilitation"

Unter "Fine Art of Facilitation"  verstehe ich einen kommunikativen Prozess von Integration und Differenzierung, bezogen auf einen Fokus und auf ein Ziel hin zu gestalten. Man könnte auch ganzheitliche Prozessmoderation dazu sagen.

  • Integration und Differenzierung heißt: relevante Gemeinsamkeiten und Unterschiede können wahrgenommen und handhabbar gemacht werden. Marvin Weisbord nennt das "den ganzen Elefanten verstehen können".
  • Kommunikativer Prozess heißt: einen natürlichen Fluss von Kommunikation im Dialog ermöglichen.
  • Auf ein Ziel hin heißt: mit klarer Absicht bzw. Richtung bei gleichzeitiger Offenheit, wie sich das Ergebnis konkret zeigen wird.
  • Ganzheitlich gestalten heißt: alle Bewusstseinsebenen - Körperlichkeit, Emotion, Verstand und Geistigkeit einzubeziehen und damit alle Ressourcen zu nützen, damit sie ihren Beitrag in zur Erreichung der gemeinsamen Ziele bzw. einer gemeinsamen Aktion leisten können.

Aus der Kombination dieser Elemente entsteht der freie Flow, der die Beiträge aller auf einer unbewussten Ebene verbindet und letztlich das Geheimnis erfolgreicher und nachhaltiger Moderation ist.


Focused Conversation

Es handelt sich dabei um eine 4 Stufen Methode, um Gruppen- und Teamgespräche mit Hilfe von Fragen auf eine einfache Weise zu erstaunlichen Ergebnissen zu führen. Wie bei allen klugen Zugängen erscheint einem die "Focused Conversation" rasch erstaunlich einfach und selbstverständlich.

Fokussierte Gespräche sind eine einfache Vorgehensweise für den "Hausgebrauch", die sich leicht auch von internen Begleitern für Besprechungen und kleinere Workshops aller Art einsetzen lässt.

Focused Conversation im Seminar "The Art of Facilitation"  in Wien erleben.


Pecha Kucha


Moderationstrainings inhouse

Die öffentlichen Moderationstrainings in Erich Kolenatys Moderationswerkstatt ergänzen sich vortrefflich mit den internen Moderationstrainings für Teams und Teilnehmer aus Organisationen, die Sie nach Vereinbarung bei mir buchen können.

Effiziente Meetings leiten

Ich zeigen Ihnen in diesem Seminar wie Sie aus Meetings mehr machen können: Weniger Zeitverbrauch, bessere Ergebnisse, entspannteres Klima.

Facilitation heißt „Ermöglichung“!  Lernen Sie auf elegante und wirkungsvolle Weise Gespräche zu steuern.

Dieses Seminar hilft allen weiter, für ModeratorInnen,TeamleiterInnen und Führungskräfte ist es eigentlich ein Muss!

Inhaltliche Schwerpunkte:

Effiziente Besprechungen leiten:

Ein uncooles Thema mit enormer Sprengkraft und ungeheurem Potenzial. Keine andere organisatorische Maßnahme prägt in so hohem Ausmaß Wirksamkeit und Kultur eines Unternehmens:

  • Besprechungen gut aufsetzen
  • Den roten Faden halten: Zielorientierung und Zeitmanagement
  • Mit schwierigen Situationen umgehen
  • 5 Todos und 7 Todsünden
  • Gemeinsame Beschlussfassung als win-win

Planungs-, Klärungs- und Problemlösungsmeetings leiten:

Mit der "Focused Conversation"-Methode lernen Sie schwierige Teammeetings entlang eines 4-Phasen Ablaufes durch kraftvolle Fragen zu steuern

  • Fokus beim Thema halten
  • Beteiligung aller ermöglichen
  • Spannungen und Reibungen reduzieren - das Gesprächsklima spürbar verbessern
  • Relevante Ergebnisse erzielen
  • Volle Energie für die Umsetzung sichern

Bei beiden Themenschwerpunkte erfahren Sie

  • eine Einführung in die Grundlagen
  • eine Live-Demo zum Selbsterleben
  • Von der Einstimmung zur Ernte
  • Do's and Don'ts & Tipps und Tricks aus der Praxis
Dauer: 2 - 3 Tage, der dritte Tag erlaubt ausgiebigere Eigenpraxis

Seminar "Toolbox für wirkungsvolle Moderationen"

Zielgruppe: MitarbeiterInnen, Führungskräfte, ExpertInnen, ProjektmanagerInnen, die eigene Workshops und Meetings wirkungsvoll moderieren wollen.

Die Werkzeugkiste für Workshops: Methoden, Abläufe, praktische Tipps und Tricks. Sie erleben in diesem Seminar kluge Wege beim Aufbau interaktiven Arbeitens und gewinnen Sicherheit bei der professionellen Anwendung.

Das Training ist äußerst praxisnahe angelegt und bietet sowohl für Einsteigern als auch erfahrenen ModeratorInnen viele Möglichkeiten für vertieftes Lernen.

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Moderations-Demonstration als Miniworkshop mit Methodenreflexion: Das Verständnis für die Drehbücher von Moderationen vertiefen
  • Die Eigenschaften kraftvoller Fragen kennen und wirkungsvolle Fragen für Arbeitsaufgaben formulieren können
  • Moderations Roadmap: Den gesamthaften Bogen einer Moderation verstehen,
  • Geheimnisse der Moderation: Verständnis schaffen, was im Hintergrund wirkt
  • Mikromoderation: Erarbeitung eines Moderationsdesigns an einem eigenen Beispiel, Durchführung und Feedback

6 - 10 Teilnehmer
Dauer: 2 - 3 Tage, der dritte Tag erlaubt ausgiebigere Eigenpraxis


Seminar "Moderation 2.0 - Kraftvolle Methoden"

Original World Café, Open Space, Appreciative Inquiry, Storytelling, Dynamic Facilitation

Ich zeigen Ihnen in diesem Moderationstraining meine absoluten Lieblinge: Lernen Sie geniale Formate im Original kennen und finden Sie zu Tiefgang und Wirkung in der Prozessbegleitung.

In diesem Seminar verbinden sich inspirierende Methoden der Moderation in kompakter Weise.

Was Sie für sich erwarten können und mitnehmen werden:

  • Moderations-Demonstrationen in Miniworkshops:
    5 eindrucksvolle Formate mit kraftvoller Moderation live im Seminar erleben
  • Reflexion: Das Verständnis für die Seele der demonstrierten Formate vertiefen, die gezeigten Methoden im Detail nach Nutzen und Risken verstehen.
  • Ablaufplanung: Den gesamthaften Ablauf eines Formates gestalten können und methodische Optionen erkennen
  • Ergebnisse sichern: Wie Sie die Wirkung der Moderation auf den Boden bringen
  • Geheimnisse der Moderation: Verständnis gewinnen, was im Hintergrund wirkt
  • Von meisterlichen Beispielen und Anwendungen lernen.
  • Do's and Don'ts & Tipps und Tricks


6 - 12 Teilnehmer
Dauer: 2 - 3 Tage. Mehr Zeit heißt mehr Methoden kennenlernen können.

Alle Seminare können auf deutsch oder auf englisch durchgeführt werden.


Dynamic Facilitation

Das lineare Vorgehen konventioneller Moderationsmethoden entspricht nicht der Natur des menschlichen Geistes. Unsere Ideen, unsere Gedanken und unsere Energie folgen nicht einem vorab festgelegten Fahrplan. Der menschliche Geist arbeitet spontan, oft erratisch, er springt hin und her und bleibt nicht gerne für 30 Minuten bei genau einem Thema. Er denkt oft schon an die Lösung, wenn «offiziell» erst die Phase der Problemdefinition ansteht. Er will vielleicht Bedenken äußern, wenn der Moderator das ausschließliche Sammeln von Ideen angesagt hat. Und wenn man sich dann in der Phase der Alternativenbewertung befindet, kann er darauf kommen, dass man bislang an der falschen Fragestellung gearbeitet hat.


Soziokratische Moderation

Die soziokratische Moderation ist ein wichtiger Aspekt jeder soziokratisch organisierten Gemeinschaft. Die soziokratische Kreismethode ist nicht mit Basisdemokratie zu verwechseln und der soziokratische Konsent als Weg der Entscheidungsfindung nicht mit Konsens.

BarCamp oder Open Space?

Beim einem experimentellen digitalen BarCamp ist eine gewisse Verunsicherung aufgetaucht, was denn eigentlich der Unterschied zwischen Open Space und BarCamp sei.

Nachdem ich mich seit sehr langer Zeit mit diesen Formaten beschäftige, kann ich gerne für ein wenig Aufklärung sorgen. Das erscheint mir auch deswegen wichtig, weil es bei beiden Formaten schon für sich gesehen inzwischen eine ziemliche Begriffsverwirrung gibt und alles Mögliche als Open Space gehandelt wird, was weder der Philosophie noch der Praxis von Open Space nach Harrison Owen entspricht. Das ist insofern bedauerlich, als Open Space ein sehr kraftvolles Format ist und das Label natürlich leidet, wenn allerlei Schmarrn unter dem gleichen Segel daherkommt.


ProAction Café

Das Pro Action Cafe ist ein Raum für kreative und handlungsorientierte Gespräche, bei dem Menschen eingeladen sind, ihr Projekt, ihre Ideen, Anliegen, Fragen oder wozu immer sie sich berufen fühlen, einzubringen.

Kern- und Ausgangspunkt sind die von den TeilnehmerInnen eingebrachten Anliegen, die an kleinen Tischen für 3 - 5 Personen parallel in mehreren Runden diskutiert werden. In jeder Runde werden die Gespräche durch spezifische Fragestellungen unterstützt. Wie der Name schon nahelegt soll dabei besonders die Reflexion und das kreative Denken in Bezug auf Handlungen und nächste Schritte unterstütz werden.

Das Pro Action Café ist eine gelungene Mischung aus Elementen von Open Space und World Café und wurde 2008 von Rainer von Leoprechting und Ria Baeck in Brüssel entwickelt.


Dragon Dreaming Projektentwicklung

Dragon Dreaming Project Design ist weit mehr als eine Moderationsmethode, sondern ein ganzheitliches Projektbearbeitungskonzept, das der Australier John Croft seit 1985 schrittweise weiterentwickelte.

1_Bild_016.jpg Dragon Dreaming ist ein kraftvolles,  Projektplanungswerkzeug
  • mit den Phasen dreaming - planning - doing - celebrating,
  • das von einem pfiffigen 12- Stufen Ablauf,
  • der in die Phasen Dreaming - Planning - Doing - Celebrating eingeteilt ist
  • der in die Phasen Dreaming - Planning - Doing - Celebrating eingeteilt ist
  • der in die Phasen Dreaming - Planning - Doing - Celebrating eingeteilt ist

Holistisch Arbeiten - Was soll das sein?

Wenn man Menschen fragt, was sie unter "holistisch" verstehen, sagen die einen "öha, keine Ahnung" - Fremdwortalarm. Die anderen meinen, es hätte irgendwas mit Körper, Geist und Seele zu tun. Beide Reaktionen sind im Grunde mehr als naheliegend.

Um es sprachlich ein wenig zu vereinfachen, könnte man statt "holistisch", "ganzheitlich" sagen, das würde immerhin die alten Griechen rausräumen. Besonders viel zum Verständnis würde das vermutlich aber auch nicht beitragen.

Was verstehen wir unter "holistisch", wie packen wir das an und was haben wir und andere davon?

Ich würde an dieser Stelle gerne ein Schäuflein nachlegen und dem Begriff "ganzheitlich" eine Sekunde lang philosophisch auf den Grund gehen: das Ganze? Bitte, was ist das "Ganze"? Na ja, alles einfach und auch das was nicht dazugehört. Tutti completti eben. Mit dieser Frage beschäftigen sich Philosophen und die Weltreligionen seit Jahrtausenden. Die unangenehme Seite daran: das "Ganze" ist für uns Menschen nicht wirklich fassbar, weil jeder Versuch das "Ganze" zu beschreiben, das "Ganze" teilt, kategorisiert oder sonstwie in Häppchen packt, die zwangsläufig reduzieren.

Damit soll man arbeiten können? Ja, ich glaube, wir haben 4 Dimensionen identifiziert, die nicht im streng philosophischen Sinn das "Ganze" repräsentieren, aber gemeinsam für die praktische Arbeit als BeraterIn in der Kombination einen passablen Zugang bieten.

1. Die individuelle Dimension: vier Bewusstseinsebenen

Körper, Geist, Seele, Spiritualität sind auf der individuellen Ebene die grundsätzlich zugänglichen Energiequellen. Eine rationale Welt bevorzugt den kognitiven Zugang. Das ist an sich nicht verkehrt und hat der Welt viele Möglichkeiten eröffnet. Gegen Masern impfen bewährt sich besser, als gegen Masern beten. Gleichzeitig wird bei anderen Themen deutlich, dass Menschen massiv an Kraft, Klarheit und Möglichkeiten verlieren, wenn sie sich nur am Verstand orientieren. In der beratischen Praxis zeigt sich, dass eine enorme Verflüssigung entsteht, wenn sich Menschen frei bewegen können, wenn sie Zugang zu ihren Emotionen finden und wenn sie sich zusätzlichen Energie- und Erkenntnisquellen öffnen können.

2. Die zeitliche Dimension: Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft

In dieser Spannbreite steckt beraterisch eine enorme Kraft. Unbewältigte Vergangenheit bricht die Energie für den Blick auf die Gegenwart. Nicht zu wissen, wo man steht, führt zwangsläufig in die Irre. Keine Kraft für die Zukunft zu gewinnen, lähmt. Ganzheitlich bedeutet hier, einzubeziehen, dass Menschen nicht nur im hier und jetzt leben, sondern in einem kontinuierlichen Fluss von Leben eingebettet sind. In der praktischen Arbeit ist diese Dimension sowohl in der Diagnose, als auch bei der Intervention enorm hilfreich.

3. Whole - System - Approach: das eigene System erkennen.

Ein Zugewinn aus der systemischen Theorie und Praxis, aber eigentlich uralt. Die indische Parabel mit den 6 blinden Männern und dem Elefanten, die unterschiedlichen Varianten erzählt wird (Details bitte googlen), ist eine starke Metapher dafür, dass ein System sinnvollerweise nur aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben werden kann. Konstruktivisten würden ergänzen, dass der/die Beobachter entscheiden, was überhaupt ein als System bezeichnet wird - aber das ist ein anderes Kapitel. Mit der System - Umwelt - Analyse bzw. der Stakeholderanalyse ist das mittlerweile fast ein Klassiker geworden, könnte man meinen.

4. Die vierte Dimension: Ganzheitlichkeit als Prozess - der Organisationskompass

Dieser Zugang hat viele Väter und Mütter. Angela Arriens hat in ihrem grandiosen Buch "Der vierfache Weg" eine erhellende Zusammenfassung einer in vielen alten Kulturen ähnlich beschriebenen Zusammenfassung von menschlichen Archetypen dargestellt. Das Medicine Wheel, eigentlich "Kraftrad", umfasst den Krieger, Visionär, Heiler und Lehrer. Harrison Owen hat sich das ausgeborgt und diese Logik in die Organisationswelt übersetzt, dann wird daraus Leadership, Vision, Community und Management. Birgitt Williams hat die Mitte hinzugefügt (der in vielen Varianten des Medizinrades bereits enthalten ist): Purpose, also Sinn, Daseinszweck. Das wäre an sich schon hilfreich. Die Genialität besteht darin, dass sich daraus eine völlig plausible Reihenfolge ergibt: Sinn - Führung - Vision - Gemeinschaft - Umsetzung. In der beraterischen Praxis zeigt sich, dass die Symptome der beschriebenen Probleme meist am Ende der Kette erscheinen, die Ursachen aber in den meisten Fällen am Beginn der Kette liegen. Der Organisationskompass hilft uns dabei, treffgenau aus der Diagnose heraus, den perfekten Punkt der Intervention zu finden.


Vier Dimensionen der Ganzheitlichkeit mit der wir arbeiten, im großen Respekt davor, dass die wahre Ganzheitlichkeit vielleicht nur von einigen großen Seelen, die diese Welt bevölkert haben, berührt werden konnte.

Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind und das womöglich auch noch lernen wollen, dann sind sie ein Kandidat für die Moderationswerkstatt. Besonders das Seminar Facilitation deep dive wird Ihnen, nebst zwei anderen spannenden Ansätzen, einen Tag lang tiefe Einblicke in die holistische Beratungsarbeit für Teams und Organisationen ermöglichen.